Am ersten Augustsamstag empfing die Schützengilde Deizisau eine Delegation junger japanischen Sportler, deren Betreuer und Gastfamilien im Schießhausweg. Kreisjugendleiter Christian Kopf begrüßte die rund 30 Gäste im Namen des Württembergischen Schützenverbandes in Deizisau.
Die jungen Japanerinnen und Japaner im Alter zwischen 16 und 21 Jahren besuchten Deutschland im Rahmen des Deutsch-Japanischen Sportjugend Simultanaustauschs.
Der traditionelle Sportjugend-Austausch fand in diesem Jahr bereits zum 44. Mal statt und stand unter dem Jahresthema: „Fair Play: Respekt im Sport und persönlichen Umfeld“. Er ist schwerpunktmäßig breiten- und freizeitorientiert und wird von der Deutschen Sportjugend in Kooperation mit der Japan Junior Sports Clubs Association (JJSA) veranstaltet. Simultan heißt die internationale Jugendbegegnung deshalb, weil jeweils eine deutsche Sportlerdelegation nahezu gleichzeitig Japan einen Gegenbesuch abstattet.
Ende Juli 2017 kamen insgesamt 82 junge Japanerinnen und Japaner mit ihren Betreuern in Frankfurt an. Dort verbrachten sie zunächst drei anstrengende Tage mit Besichtigungen und Sport, bevor sie in Regionalgruppen auf die Bundesländer verteilt wurden. Baden-Württemberg wurde die Gruppe Mie, bestehend aus 9 jungen Sportlerinnen und Sportlern und einem Betreuer, zugeteilt. Gastgeber waren die Fechtabteilung des SV 1845 Esslingen, die Esslinger Wasserballer und die Kirchheimer Fechter. Untergebracht waren die jungen Leute bei Gastfamilien im Landkreis. Zwei Wochen lang wurde ihnen ein abwechslungsreiches Programm mit Ausflügen und Sport innerhalb ganz Baden-Württembergs geboten. In diesem Rahmen legten sie nun bereits zum zweiten Mal nach 2016 einen Stopp bei der Schützengilde Deizisau ein.
Bei der Vorstellung zeigte sich, dass die jungen Japaner verschiedenste Sportarten wie Tanzen, Kendo und Basketball beherrschten, aber keine Erfahrungen im Schießsport aufzuweisen hatten. Das war für die Gastgeber allerdings keine Überraschung: Japan spielt im internationalen Schießsport so gut wie keine Rolle. In insgesamt 15 olympischen Schießwettbewerben in Rio war die beste japanische Platzierung ein 12. Rang bei der Schnellfeuerpistole der Männer.
Deshalb erhielten die jugendlichen Gäste zuerst eine Einführung in die Grundlagen des Schießens mit Luftdruckwaffen, welche von einer Dolmetscherin übersetzt wurde. Sodann ging es zum praktischen Teil über. Unter Aufsicht übten sie zunächst erfolgreich ohne Munition und mit dem Lichtgewehr, mit dem auch Kinder unter 12 Jahren schießen dürfen. Danach wagten sie sich auch an Luftgewehr und Luftpistole und verfeinerten im Laufe des Abends ihre Schießtechnik weiter.
Trotz Sprachbarrieren trafen sie immer besser ins Schwarze und hielten ihre Ergebnisse fotografisch fest. Nach dem schießsportlichen Einsatz gab es für alle Teilnehmer im Clubraum einen gemeinsamen leckeren Imbiss. Zwischen den japanischen und deutschen Sportlern wurde noch lange viel diskutiert, gelacht und Erinnerungsfotos geschossen, bis der Abend in guter und ausgelassener Stimmung ausklang.
Die Schützengilde ist stolz dabei mitgewirkt zu haben, die Freude am Schießsport bis nach Japan zu tragen, bedankt sich bei allen Gästen, Betreuern und Unterstützern für den ungewöhnlichen Abend und sagt – hoffentlich – bis zum nächsten Jahr: Sayonara.
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