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Was macht eigentlich ein SCATT-Trainingssystem?

Wahrscheinlich hat jeder schon mal im TV oder im Kino eine Filmszene gesehen, die den Blick durch ein Zielfernrohr darstellen soll. Fast alle diese Szenen enthalten denselben Fehler: Das Bild wackelt nämlich nicht, meist nicht einmal, wenn der Schuss fällt. Das ist natürlich nicht der Fall. Tatsächlich ist der Zielpunkt der Waffe die ganze Zeit über in Bewegung, nicht nur beim Anfänger, sondern auch beim Meisterschützen. Was gute von schlechten Schützen aber unterscheidet ist die Art dieser Bewegungen. Und genau das kann eine SCATT-Anlage live aufzeichnen und visualisieren. Deshalb sollte sie in keinem einigermaßen gut ausgerüsteten Schützenhaus fehlen.

Die Hauptbestandteile der Anlage sind ein Computer mit entsprechender Software zum Aufzeichnen, Wiedergeben und Analysieren der Treffer und Bewegungen, einen elektronischen Messrahmen zur Trefferaufnahme, der vor der normalen Scheibenanlage angebracht wird, sowie ein Sensor zur Montage an der Waffe, um die Bewegungen zu erfassen. Es gibt auch Anlagen, die ohne Messrahmen für den Scheibenstand auskommen.

Luftpistole mit Bewegungssensor, elektronische Trefferanzeige.
Scheibenstand mit Messrahmen (links und Mitte), Wiedergabe am Computer (rechts)

Damit kann nun genau aufgezeichnet werden, wohin die Waffe vor, während und nach dem Schuss zeigte. Aus dieser Aufzeichnung kann die SCATT-Anlage außerdem vielfältige statistische Analysen erzeugen und zum Beispiel Zusammenhänge aufzeigen zwischen den Bewegungsmustern, dem Zeitverlauf und den Schießresultaten.

Das A und O bleibt aber die Visualisierung des Wegs des Haltepunktes. Zunächst kann man an den Bewegungslinien die Größe des Halteraums selbst gut abschätzen. Wer noch sehr viel Platz auf der Scheibe braucht, darf bei der Trefferausbeute keine Wunder erwarten.

Die SCATT-Anlage hilft also, das Leistungsniveau realistisch einzuschätzen. Auch zeigt sie, ob die Schießtechnik stimmt: So würde man bei einem guten Luftgewehrschuss erwarten, dass die Waffe in einem Trichter mittig von oben in den Zielraum sinkt und sich die Mündungsbewegungen bis zum Schuss auf immer kleinerer Fläche konzentrieren. Weicht die tatsächliche Bahn stark davon ab, sind ausgesuchte Technik-Trainings sinnvoll.

Ebenso interessant ist die Bewegung unmittelbar nach dem Schuss: Ideal wäre ein kurzer Ausschlag in der Senkrechten. Seitliche Bewegungen zeigen dagegen an, dass die Waffe nicht richtig gehalten wurde. Und wenn nach dem Schuss generell sehr viel Bewegung zu sehen ist, dann hapert es offensichtlich mit dem richtigen Nachhalten.

Wertvolle Hinweise gibt die Aufzeichnung auch über das richtige Timing: Fällt der Schuss regelmäßig erst, nachdem die Mündungsbewegungen wieder größer werden? Dann fehlt es wohl an Zuversicht und Entschlossenheit. Auch das lässt sich gezielt trainieren.

Schließlich ist die Arbeit mit der SCATT-Anlage selbst bereits ein gutes Training. Denn es lenkt die Aufmerksamkeit und Konzentration auf den Zielablauf. Und genau so soll es ja sein. Denn vieles ist beim Schießen durch Training automatisierbar, nur das Zielen nicht.

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